Wie pflanze und pflege ich Bambus richtig?

Wissenswertes: Bambus richtig pflanzen und pflegen

In diesem Artikel erfahrt ihr alles rund um den Bambus. Wir klären auf über Eigenschaften, die richtige Pflege, das Pflanzen, mögliche Schäden und noch einiges mehr...

Allgemeines über den Bambus

Der immergrüne Bambus (Bambusoideae) wird zur Familie der Gräser (botanisch Poaceae) gezählt. Es existieren bereits 47 Arten und über 1200 verschiedene Sorten. Er gehört zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Welt und es gibt sowohl kleine (ab 20 cm) und große (bis 10 m) Sorten. Man unterscheidet den Bambus zum einen in horstig wachsene (Fargesien) und hainbildene (Phyllostachys) Bambusse. Doch was bedeutet eigentlich horstig und hainbildend? Die Antwort lautet: Fargesien Sorten wachsen unter der Erde nicht sehr weitläufig, bilden also keine Wurzelausläufer. Somit besteht keine Wucherungsgefahr und sie können ohne eine sogenannte Rhizomsperre in den Garten gepflanzt werden. Hainbildende Bambusse hingegen, wie die Phyllostachys können ihre Wurzeln unterirdisch bis zu 10 m weit ausbilden. Das heißt, sie beginnen relativ schnell zu wuchern und müssen mit der Rhizomsperre im Zaum gehalten werden.

Zum anderen werden diese immergünen Gewächse nach ihrer Wuchshöhe differenziert: kurze, niedrige Bambusse erreichen einen Meter Höhe und ähneln somit einem Gebüsch. 3 bis 7 Meter hohe Bambusse bezeichnet man als mittelhoch und alles was darüber hinausragt, nennt man hoch.

Wachstum , Beschaffenheit und bevorzugter Standort des Bambusses

Die Zeit, in der diese Gewächse am stärksten wachsen, liegt zwischen Mai und August. Hierbei bilden sie sich zuerst unterhalb der Erde aus. Ist dies geschehen, sieht man den Wachstumsfortschritt auch oberirdisch. Die Sprossen des Bambus sprießen im Frühling, wobei die tropischen Sorten erst zum späten Sommer hin sprießen. Da jedoch die tropischen Sorten nicht sehr winterhart sind, werden sie in unseren Gegenden nicht zum Verkauf angeboten, da sie hier nicht lange überleben würden.

Mit ungefähr sieben Lebensjahren hat der Bambus seine endgültige Wuchshöhe erreicht. Die schnellwachsende Pflanze kann am Tag 30 bis 50 cm an Größe gewinnen. Die Bambushalme wachsen jedoch lediglich in die Höhe. Sie durchbrechen also den Boden bereits in ihrer vollständigen Breite. Die röhrenartigen Halme werden vier bis sieben Jahre alt, bis die Blätter dann vertrocknen und herunter fallen. In diesem Fall sollte man die toten Bambushalme ganz zurück schneiden.

Die Bambusblätter verlaufen spitz zum Ende hin und besitzen parallel angeordnete Blattadern. Bei vielen Sorten rollen sich die länglichen Blätter bei Trockenheit ein, um nicht noch mehr Feuchtigkeit über ihre Oberfläche zu verlieren. Manche tun dies auch bei eisigen Temperaturen zum Schutz vor Erfrierung. Typisch für Bambusse ist, dass sie sich jedes Frühjahr ein neues Blätterwerk aneignen, um sich gänzlich regenerieren zu können. Die unschönen Blätter fallen also ab und machen Platz für neue Austriebe.

Der perfekte Standort für den Bambus liegt im Halbschatten. Manche Sorten vertragen jedoch mehr Sonne als andere und können auch gut an sonnigen Plätzchen wachsen (z.B. Fargesia murielae 'Sonnenschein'). Eine direkte und zu starke Einstrahlung der Sonne sollte jedoch vermieden werden, da die Bambusblätter sonst zu schnell vertrocknen würden. Die Bodenbeschaffenheit sollte locker und sandig bis humos sein. Der Bambus hasst Staunässe und liebt Wärme und hohe Luftfeuchtigkeiten. Aus diesem Grund wächst er auch in seiner Heimat Asien um einiges mehr als hier. In Asien erreicht der Bambus nämlich bis zu 30 Meter.

Pflanzung, Pflege und Vermehrung des Bambusses Die Zeit von März bis Oktober eignet sich hervorragend als Pflanzzeit für den Bambus. Somit kann er sich genügend stärken und wachsen, bis die frostigen Temperaturen beginnen. Das ausgehobene Loch sollte auf jeden Fall genug Platz aufweisen und größer sein als der Wurzelballen. Der Aushub ist vorzugsweise mit Bambuserde zu füllen, bevor der Ballen hinein gesetzt wird. Der Wurzelballen und auch der Untergrund des Bodens sollten aufgelockert werden. Bevor der Ballen in das Loch kommt, empfiehlt es sich, diesen einige Zeit in Wasser zu trinken. Vollgesogen ist er, wenn keine Bläschen mehr aufsteigen. Nachdem der Bambus nun eingesetzt wurde, muss noch die Gartenerde leicht angedrückt und gegossen werden. Werden hainbildende Sorten eingepflanzt, muss unbedingt genug Platz zum Wurzelballen gelassen werden, damit sich die Wurzeln noch weiter entwickeln können. Rindenmulch kann zusätzlich zum Schutz aufgetragen werden, entzieht jedoch einige Nährstoffe. Deshalb muss dann mehr gedüngt werden. Eine bessere Variante wäre die Verwendung von Pinienrinde, da diese nicht so viele wichtige Nährstoffe entzieht.

Gießen

Bei der richtigen Pflege des Bambusses geht es hauptsächlich um das Bewässern. Ansonsten ist diese Pflanze außerordentlich robust und pflegeleicht. Es sollte also dafür gesorgt werden, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt. Eingerollte Blätter sind meist ein Zeichen von Trockenheit und dann sollte schleunigst gegossen werden. Gießen sollte man das ganze Jahr durchgehend, im Sommer bei großer Hitze mehr, im Winter weniger. Bei Frost sollte nicht, oder eben mit lauwärmen Wasser befeuchtet werden.

Schneiden und Düngen

Normalerweise benötigen Bambusse keinen Schnitt. Sie sind aber sehr schnittverträglich und können gut in Form gebracht werden, was besonders bei den wuchernden Sorten sinnvoll ist. Der Rückschnitt sollte im Frühjahr durchgeführt werden. Niedrige Sorten können bis auf ca. 15 cm zurück geschnitten werden. Die mittelhohen Gewächse bis auf einen Meter und bei den hohen Sorten, sollten lediglich die toten Halme ganz zurück geschnitten werden. Nach dem Schnitt sollte gedüngt werden, um die Pflanze zu stärken. Man sagt, der erste Dünger sollte in dem Monat April angewendet werden. Auch im Sommer ist ein Zurückschneiden möglich. Generell empfiehlt es sich, bevor der Herbst einzieht, noch einmal zum Düngemittel zu greifen.

Vermehren

Am erfolgreichsten wird der Bambus vermehrt, indem er mit der Hand, bzw. mit dem Spaten geteilt wird. Die Rhizome werden dabei in Stücke getrennt und wieder eingepflanzt. Die Vermehrung durch Samen erweist sich als sehr aufwendig und wenig erfolgreich. Nur wenige Samen keimen wirklich auf und das ganze dauert mehrere Jahre, bis die jungen Pflanzen dann ausgepflanzt werden können.

Schützen

Da Bambusse sehr resistent gegenüber Krankheiten, Schädlinge und Frost sind, muss hierfür kein großer Aufwand erfolgen. Meistens ist der falsche Standort, oder falsche Pflege das Problem. Bei Staunässe verfärben sich die Blätter gelblich und fallen ab. Wenn hier nicht schnell gehandelt wird, stirbt die gesamte Pflanze ab. Es wird hier empfohlen eine Drainage zu legen. Rollen sich die Bambusblätter ein, obwohl es nicht extrem heiß oder kalt ist, ist die Pflanze zu trocken und es sollte gegossen werden. Sind die Blätter dennoch von Spinnmilben (weißliche Verfärbungen) oder Blattläusen (schwarze Verfärbungen) befallen, sollten Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Ältere, gut gewachsene Pflanzen benötigen im Normallfall keinen Winterschutz. Lediglich Jungpflanzen und Pflanzen in Kübehaltung sollten mit Vlies abgedeckt werden. Ob der Frost auch unterirdisch Schaden angerichtet hat, bemerkt man erst später im Monat Mai. Denn dann würden keine Bambushalme neu nachwachsen.